Andreas Hofer - Ein Tourismusheld?!
Tagung des Touriseums auf Schloss Trauttmansdorff
05.-06. September 2008
13 Referentinnen und Referenten beschäftigten sich im Touriseum mit Andreas Hofer und Tourismus.
Reinhard Johler von der Universität Tübingen betonte beispielsweise, dass der Mythos um Andreas Hofer in England und in Norddeutschland konstruiert und von außen nach Tirol gebracht worden sei. Über die Figur Andreas Hofer sei Tirol bekannt geworden und der Fremdenverkehr in unserem Land hat sich auch dank Hofer im 19. Jahrhundert entwickeln können. Eine Studie, die Brigitte Strauß in Zusammenarbeit mit dem Touriseum erstellte, wies Hofer auch im Jahr 2008 noch einen Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent bei Urlaubern aus dem deutschsprachigen Raum zu. Hier schließen sich die Erkenntnisse an, die Frieda Raich (Eurac Bozen) gewannt: Laut Raich stellte Andreas Hofer auch im Jahr 2008 ein großes Potenzial für den Tourismus im Passeiertal dar.
Konrad Köstlin betonte am Ende der Tagung, dass man sich 2009 der Figur Andreas Hofer nicht entziehen wird können und dass 2009 nicht ein von oben verordnetes Jubeljahr ist, sondern auf waches Interesse stößt. Köstlin weiter: „Die Tagungsteilnehmer haben gemerkt und das ist in den Referaten durchgehend zum Ausdruck gebracht worden, dass Hofer eine vielfach uminterpretierte Rolle eingenommen hat und dass es 2009 wieder eine neue Interpretation geben wird."
Die Willkürlichkeit des Aktes des 2009er-Jubiläums, so Köstlin in seinem Resumee zur Tagung, rücke Andreas Hofer wieder ins Interesse der Südtiroler und ermögliche ein kollektives Nachdenken über den Helden.