Die Indianerbanane
Zucht und Anbau
Die Indianerbanane wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA gezüchtet. Es existieren über 70 Sorten, von denen etwa 20 eine überregionale Bedeutung haben. Seit 1983 werden auch in Italien, in der Emilia Romagna bei Faenza, neue Sorten gezüchtet. In Südtirol wurden 2013 die ersten Indianerbananenplantagen angelegt. Ein Eppan an der Weinstraße begannen zwei Freunde mit ca. 900 Bäumen der Sorten ‘Prima 1216‘ und ‘Sunflower‘ auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern. In den ersten Jahren lag der Ertrag bei fünf Kilogramm Früchten pro Baum, im Vollertrag ab dem achten bis zehnten Standjahr sind auch zehn Kilogramm pro Baum möglich.
halbschattig
mäßig
frostresistent bis -25 °C
4,5-9 m, in Kultur oft niedriger
IV-V
VII-X, je nach Sorte
Verwendung
Weil der Reifegrad der Früchte am Baum nicht erkennbar ist, werden im professionellen Anbau Fallnetze unter den Bäumen gespannt. Nur die Früchte, die vom Baum fallen, sind optimal reif und können direkt ausgelöffelt werden. Die Früchte halten sich bei Zimmertemperatur nur zwei bis drei Tage, können aber zu Fruchtpüree verarbeitet und eingefroren oder zu Marmelade, Kuchen, Chutney oder Eis weiterverarbeitet werden.
Standort und Pflege
In ihrer Heimat ist Asimina triloba ein kleiner Baum oder großer Strauch aus der Unterholzschicht der Wälder, wo er meist auf tiefgründigen, reichhaltigen, feuchten und sandigen oder lehmigen Böden wächst. Ideal ist deshalb Halbschatten, keinesfalls jedoch pralle Sonne. Asimina hält Wintertemperaturen bis -25 °C aus – nur zur Blütezeit darf es keinen Frost geben, sonst geht man bei der Ernte leer aus. Asiminapflanzen sind bei passenden Standortbedingungen pflegeleicht, notwendig ist lediglich eine organische Düngung im Frühjahr.
Früchte
Aus einer Blüte entwickelt sich ein dichtes Bündel von zwei bis neun Früchten, die wie „Finger einer Hand“ an einem Büschel hängen. Es sind bis 300 Gramm schwere, längliche gelblich grüne Beeren mit einer Länge von fünf bis 18 Zentimetern und einem Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Form der Früchte erinnerte die englischen Siedler Nordamerikas an Papayas, die sie in der Karibik Pawpaw nannten – Pawpaw oder Papau wurde daher zum englischen Vulgärnamen der Asimina. Das Fruchtfleisch ist weich und weißlich bis gelbgolden, süß und duftend. Typisch ist die Säurelosigkeit des Fruchtfleischs. Der Geschmack erinnert, je nach Sorte, an eine Mischung aus Banane, Ananas, Mango, Papaya, Erdbeere oder Kaki – Kenner sprechen daher vom typischen Asimina-Geschmack. Die Frucht ist reich an Proteinen, enthält Vitamin A und C, viel Kalium und Magnesium, aber auch Eisen, Mangan, Zink, Kupfer. Im Fruchtfleisch sind viele große braune Samen eingesenkt.